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Kunsttherapie

Was ist Kunsttherapie?

"Kunsttherapie ist eine nonverbale Therapieform, die über den Einsatz von künstlerischen Medien einen Beitrag zur ganzheitlichen Förderung des Menschen leistet. Unter Verwendung des breiten Spektrums kreativer Materialien und Techniken nutzt die Kunsttherapie die heilende Kraft der Kunst.
 
Im Gestalten mit den verschiedensten künstlerischen Materialien wird der Ausdruck von "inneren Bildern", Gefühlen, Bedürfnissen, Vorstellungen und Erfahrungen ermöglicht. Diese Gestaltungen können als "Spiegel" für bewusste und unbewusste seelische Prozesse und Zustände angesehen werden.
Alle kreativen Produktionen besitzen einen Ausdrucks- und einen Eindruckscharakter. Das bedeutet, ein Bild/Objekt drückt einen seelischen Zustand aus und wirkt gleichzeitig auf den Produzenten zurück. Der kreativ Schaffende kann durch seine Werk in einen Dialog treten - mit sich selbst, mit der Therapeutin oder anderen Gruppenmitgliedern.
 
Durch das kreative Gestalten können Identitätsgefühl, Autonomie und Selbstwert gesteigert, Ressourcen und Selbstheilungskräfte aktiviert und Entwicklungsmöglichkeiten gefördert werden." (Garcia Petershof 1999)
 
Viele Menschen fühlen sich oft ausgelaugt, müde, im Alltagstrott gefangen - oder ängstlich, schlaflos, unruhig - und wünschten sich ab und zu jemanden, der ganz für sie da ist, ihnen zuhört und ihnen hilft, der eigenen Kreativität, ihrem unerforschten Potential und ihrer Lebensfreude wieder auf die Spur zu kommen..
 
Kunsttherapie oder künstlerische Selbsterfahrung ist nicht nur für "Künstlerinnen sondern für jeden Menschen geeignet, egal wie lange es her ist, dass man einen Pinsel in der Hand gehalten hat!
Durch Malen, Gestalten und Experimentieren schafft sich die Seele einen Ausdruck – und zwar den ganz persönlichen!
In der Kunsttherapie geht es also nicht darum, "schöne" Bilder zu malen, sondern um den Gestaltungsprozess, die Auseinandersetzung mit eigenen Fragen auf einer zunächst non- verbalen Ebene. Kunsttherapie nützt Bilder, den kreativen Prozess und die Beziehung zwischen Klientin, Therapeutin und den Gestaltungen als eine Möglichkeit der Reflexion über die eigene Entwicklung, Fähigkeiten, Persönlichkeit, Interessen, Ängste und Konflikte.
„Kunsttherapie stimuliert die Kreativität und gibt uns Vertrauen, etwas schaffen zu können. Durch die bildnerische Arbeit werden die kreativen Prozesse des Unbewussten in den Dienst der seelischen Gesundung gestellt.“
 

Was genau passiert in der kunsttherapeutischen Sitzung?

 
Eine kunsttherapeutische Begleitung dauert – ähnlich der psychotherapeutischen – je nach Bedürfnis, Erfordernis und Problemlage der Klientin einige Monate bis hin zu mehreren Jahren. Die einzelne Sitzung dauert 90 Minuten für Erwachsene und 60 Minuten für Kinder.
 
Zunächst geht es darum, sich kennen zu lernen, aber auch herauszufinden, warum die Patientin gekommen ist, welche Wünsche es gibt und welches Therapieziel man gemeinsam andenken könnte. In der Phase des Kennenlernens werden ebenso verschiedenste Materialien vorgestellt und ausprobiert- gemeinsam mit der Klientin oder alleine. Dabei geht es in erster Linie, herauszufinden, welches Material ansprechend und welches weniger attraktiv ist. Die Ressourcenarbeit steht dabei im Vordergrund- welche Kräfte stehen der Klientin zur Verfügung?
 
Die Aufgabe der Kunsttherapeutin ist es, im künstlerischen Prozess zu begleiten und zu unterstützen, die dabei auftauchenden Fragen wahrzunehmen, gemeinsam zu besprechen und eventuell durch Interventionen zu vertiefen bzw. weiterzuentwickeln. Wenn Interpretationen von Arbeiten stattfinden, dann von der Patientin selbst oder gemeinsam, aber nicht von der Therapeutin alleine! Es ist vielmehr ihre Aufgabe, Fragen zu stellen, ihre eigenen Eindrücke wieder zu geben und diese mit der Klientin abzustimmen, wobei auch Übertragungen und Gegenübertragungen thematisiert werden.
 
Im Laufe der Arbeit werden sich vielleicht Themen wiederholen, die man mit Hilfe von verschiedenen Materialien beleuchten kann, manchmal wird mit Symbolen oder Märchen die eigene Geschichte verständlicher gemacht, Techniken wie das „Lebenspanorama“ oder „Körperbilder“ können Mittel der Selbsterfahrung sein.  Wichtig ist die Annahme, dass die Arbeit an einer künstlerischen Frage immer auch die Arbeit an einer eigenen Frage beinhaltet...
Alle Werke werden sorgfältig in einer Mappe aufbewahrt und nach einiger Zeit wieder betrachtet. Am Ende der Therapie können sie mit nach Hause genommen werden.
 
Die Bilder und Werke dokumentieren so auch nach Abschluss der Therapie ein Stück der eigenen Entwicklung!

Mit der weiblichen Bezeichnung sind auch Männer mitgedacht
Kunsttherapie ist keine psychotherapeutische Methode im Sinne des Psychotherapiegesetzes sondern arbeitet nach eigenen therapeutischen und pädagogischen Methoden im Einzel- und Gruppensetting.
 
 
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